Am vergangenen Wochenende fand endlich der Workshop mit dem Titel "Freier und fühlender Sitz" statt. Geleitet von der Reitlehrerin Ece Lara Kube und Faszientherapeut Peter Scholten, bot dieser Lehrgang eine tiefgehende Erfahrung in der Welt des Reitens und der Körperarbeit. Im Mittelpunkt des Workshops stand die Verbesserung des Sitzes von Reitern und die Entwicklung eines besseren Verständnisses für die Anatomie und die Bewegungen von Pferden.
Die Bedeutung des freien und fühlenden Sitzes
Der Workshop begann mit einer eingehenden Betrachtung der Bedeutung des Sitzes im Reitsport. Es wurde betont, wie der Sitz des Reiters direkt auf das Pferd übertragen wird und wie ein lockerer und freier Sitz die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd verbessert. Je gelöster der Sitz, desto feiner werden die Hilfen, und desto weniger stören wir das Pferd in seiner Bewegung.
Anatomie und Bewegung
Eine Schlüsselkomponente des Workshops war die Untersuchung der menschlichen Anatomie und ihrer Rolle beim Reiten. Die Teilnehmer erfuhren, welche Muskeln uns aufrichten (Anti-Schwerkraft-Muskeln) und wie sie in Beziehung zu ihren Gegenspielern stehen. Anhand von Skelettarbeit und praktischen Übungen lernten die Teilnehmer, wie sie eine neutrale Haltung einnehmen können, die als Ausgangsposition für alle Bewegungen dient.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Bedeutung des Loslassens in der Bewegung. Die Teilnehmer erfuhren, wie Bewegung durch Loslassen entsteht und wie dies auf das Pferd übertragen werden kann. Anhand von Beispielen aus anderen Sportarten wie Gewichtheben, Tanzen und Boxen lernten sie, wie sich Bewegung und Beckenarbeit im Reiten auswirken.
Der Workshop beinhaltete auch eine intensive Blickschulung, bei der die Teilnehmer lernten, wie sich das Pferd bewegt. Sie erarbeiteten, wie sich das Pferd auf dem Rücken anfühlen sollte und wie der Reiter seine Bewegungen anpassen sollte, um eins mit dem Tier zu werden. Ein wichtiger Punkt war auch die Diskussion darüber, warum das Treiben des Pferdes vermieden werden sollte.
Praktische Sitzkorrektur auf dem Pferd
Der Höhepunkt des Workshops war die intensive Sitzkorrektur auf dem Pferd. Dies begann mit Übungen im Stand und setzte sich mit dem Lösen der Vorderlinie fort, um das Pferd zum Losgehen zu bewegen. Die Teilnehmer entwickelten auch innere Bilder, die ihnen halfen, loszulassen und die Anlehnung beim Pferd zu finden.
Am Ende des Workshops hatten die Teilnehmer folgende Ziele erreicht:
- Verständnis für die neutrale Beckenposition mit und ohne Pferd.
- Verbesserte anatomische Kompetenz, um den eigenen Körper und den des Pferdes besser zu verstehen.
- Die Fähigkeit, sich als "Gast" auf das Pferd anzupassen und nicht umgekehrt.
- Die Fähigkeit, sich im Alltag nicht zu versteifen.
- Ece gab einen Ausblick auf die Entwicklung vom passiven zum schulenden Sitz
Fazit
Der Workshop "Freier und fühlender Sitz" bot den Teilnehmern die Gelegenheit, ihr Verständnis für das Reiten und die Bedeutung des Sitzes zu vertiefen. Durch die Kombination von Theorie und praktischen Übungen mit und ohne Pferd konnten sie wichtige Konzepte der Körperarbeit und des Reitens kennenlernen und anwenden. Dieser Workshop ist ein Angebot an alle, die ihre Beziehung zu Pferden und das beidseitige Reiterlebnis verbessern und ihr Pferd gesunderhaltend reiten möchten.
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